Brosi – Der personifizierte Extremhass auf Kakerlaken

29 10 2008

Grabbelbabbel… EYYYY. Gestern war Dienstag. Ein netter Dienstag. 11 Uhr Doppelschicht, 22 Uhr Feierabend.. = nett. So viel gab es auf Arbeit auch nicht zu tun, Opening hatte Karlos und zum Spätdienst kamen Lena, Chris und Nico. Also eigentlich das Standart-unter-der-Woche-Team, abgesehen davon das Fillipo und Carsten gefehlt haben. Doch die wichtigste Anforderung an das Personal war gestern eindeutig: knallharte Schädlingsbekämpfung. Sonst sieht man vielleicht mal eine Kakerlake am Tag irgendwo rumhuschen (ist in Aussi übrigens extremer Standart).. gestern waren es 12.152.833 Stück. Mindestens. Es wurde sich gegenseitig mit toten Viechern geneckt, überall hat man das perverse Tötungsspray gerochen und der Knaller sollte noch kommen… beim Umziehen! Man stelle sich vor… der Arbeitstag geht nach ein wenig mehr als 11 Stunden langsam zu Ende.. du gehst in den Keller zum Umziehen.. 5 andere haben ebenso Feierabend.. du machst deinen Spint auf.. holst deine Tasche raus.. deine Privatklamotten… ziehst die Lederhose aus.. das weiße T-Shirt aus.. wechselst die Socken.. ziehst weiße Leinehose an, so auch das NR2 T-Shirt.. packst die alten Sachen wieder in den Spint.. ziehst langsam blind den linken Schuh an.. ziehst langsam den rechten Schuh a…. KNACK. OH MY F***ING GOD. IT JUST MADE „KNACK“, vor lauter Schreck springst du aus dem Schuh raus und siehst so eine verdreckte hässliche ekeleregende Missgeburt einer Kakerlake da drin, normale Größe ist hier ca 3-4 cm ! Boa! Das isn Gefühl.. einfach nur BAH. Ich war so sauer auf das Vieh, was sich auch noch totstellte.. Ich bin direkt ohne den rechten Schuh an die Bar, habe mir das Spray geholt und bin wieder runter zu den Spinten und der fetten Kakerlake. Kakilaki lag immernoch auf den Rücken. Kakilaki bekam dann erstmal direkt die Dosis, die wahrscheinlich gereicht hätte, um ein ganzes Stadion voller Kakerlaken auszuräuchern, inklusive deren Nachfahren. Davon allerdings noch das Doppelte wurde dann noch in meinen Schuh gesprüht.. um das Aussterben jeglich möglicher Eier zu garantieren. Bastartvieh. Danach waren übrigens Nebenscheinwerfer Grundvorraussetzung in der Umkleide. Mir egal, Kakilaki tot, den Rest hats gefreut, einen wutentbrannten Brosi bestaunen zu dürfen.

Trotz enormer Erschöpfung nach Feierabend schleppte mich Romi noch ins Argyle nebenan, zu Boris, Karlos, Laura, Andrea, Tomas und Jenny. Der Abend ging heute auf Romi, auch nett. Das Problem ist einfach, dass zum Monatsende meine Kreditkarte voll ist (der Flug ist bis heute noch nicht abgegangen) und auf meinen australischen Konto immernoch die 10 Dollar Startkapital drauf rumpurzeln. Seit 3,5 Wochen fehlen mir um die 1900 Dollar Verdienst vom Löwi. Heul. Das ging alles auf mein Superaccount, quasi wie ein automatisches Sparbuch, und nicht auf meinen Kartenaccount. Dumm das. Wurde schon bissl verkackt bei der Datenaufnahme. Nun ja, Geld ist ja bekanntlich nicht weg, hat halt nur jemand anderes :o) Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das rücktransferiert wird. No worries. Back to Abend. So richtig konnte ich mich gestern net mit einklinken. Die Gedanken waren wo anders, in Deutschland, und zur Erschöpfung kam Müdigkeit. Ick war platt wa? Dann wollte Romi Richtung Scruffi Murphy machen… hmpf. Es war ja schließlich Dienstag. Das liegt aufn Weg, also komm ich mit. Letztenendes war ich auch überredet worden, doch noch mit den Club zu kommen. Whatever, ab ins Taxi und via Umweg fuhr uns das Sackgesicht von Taxifahrer zum Town Hall. Manche Fahrer denken nämlich, dass sich Ausländer hier nich auskennen und fahren Umwege. Und das war wieder so einer. Aber bleeeeede sind wa ja nicht ne? Romi hat das dann mal mit dem Anschiss übernommen :). Nachdem der Laptop bei Romi abgestellt wurde, ging’s zur „Schütze Sydneys“ (Vergleich Weimar). Der alltäglich ID-Check blieb mir ersparrt, denn einer der 3 Türsteher meinte zu seinen Kollegen „He’s okay, go mate.“ Ich meine gut, ich war die 3. Woche in Folge Dienstags im Scruffi und vom Sehen her kannte ich ihn, aber das hätte ich ja nicht erwartet. Thanks Buddy! Naja, drin wars wie immer. Voll, laut, 3 Floors und ca. 8 Leute vom Löwi drin. Musik, Tanzen, Labern, Trinken..

.. und dann war es 4. Also gingen wir wieder raus. Ich mit zur Romina, Tasche holen. Aufn Weg dahin entschieden wir uns, nochmal ins Coronation zu schauen. 24 Stunden offen. Okay, kurz bei McDonalds gegessen, ab ins Coronation. Einer der Türsteher dort ist mittlerweile n guter Kollege. (Man überlege: Meist wenn wir da sind: Spätnachts + Alkohol + gute Laune + Redefreudigkeit auch in Englisch = Win.) Er versteht sogar ein wenig Deutsch, aber ansonsten n irrsinns cooler Typ. Naja, einfach mal rein, direkt zu den Spielautomaten. Am Sonntag Abend wurde ich das erste mal an so einen Automat rangeführt. Da waren wir im Jacksons, u.a. mit Christian Hess, welcher mal ab und zu spielt. Regeln erklärt, go. 45 Minuten später war ich 60 Dollar ärmer.. aber auch 190 Dollar wieder reicher. Cool 🙂 Gestern wollte ich mich auch nochmal probieren.. 50 Dollar rein, losgelegt. Und man möge es kaum glauben.. 15 Minuten später hatte ich 250 Dollar auf der Uhr. Direkt auszahlen lassen, fertig. Geilo Feilo! Wir gönnten uns noch ne Runde Drinks, redeten noch länger und machten uns dann gegen 6 im Regen nach Hause.

Um Besorgnis gleich vorzubeugen.. Spielautomaten sind n Tabu. Die rechnen zu viel und sollen ja Gewinn ausschütten für den Besitzer. Davon wird genug die Finger gelassen, aber ab und zu mit einem einmaligen Einsatz ist das machbar.

So, da mein Akku gleich aussteigt, mach ich mal Fini (verdammt, mein Adapter ist weg, hmpf).

See you 🙂





Ein Mini-Jubiläum..

25 10 2008

Ja schau einer mal guck an. Heute auf den Tag bin ich exakt 4 Wochen in Sydney… und die Zeit verging mal wirklich fix. Hat eigentlich schon jemand gemerkt, dass ich überhaupt so lange weg bin? 🙂

Many ups and downs, but finally more ups than downs. Die anfängliche Krise ist vergessen, die erste Trauer überwunden und es wurde sich eingelebt. Man könnte glatt sagen, ich bin n Australier. .. … ….. naja fast. Der gestrige Freitag war irgendwie n toller Freitag. Ein nach 5 Stunden Schlaf ab 11 Uhr beginnender Dienst sollte sich noch für die nächsten 14 Stunden als ordentlicher Arbeitstag behaupten. Zu Ehren meines 3wöchigen Löwi-Daseins wurde das erste Mal zur Lederschürze auch die Lederhose getragen, mit schwarzen Tracking-Schuhen (den Preis vergessen wir mal) und weißen Socken. Tot-sääääcksssiiiieee… [sexy]. Zu allererst durfte ein Function betreut werden, ein Rentnerverein feierte da irgendwie jedes Jahr die selbe Grütze. Und wer hätte es gedacht.. mit Lena an der Seite! Nachwievor wird mit jeder Minute verzweifelt um eine Studivz-Freundschaft gekämpft. Der erbarmlose Versuch soll sich als baldige Ehre entpuppen, denn in Lenas Liste steht ja nicht jeder! Hohoho.. 🙂 Go for gold!! … Back to Buisness: Die Function lief und wurde irgendwann öde.. und siehe da, Reinhard (Leading Manager) kam und wollte mich sprechen. Kurzzeitiges Überlegen schloss einen gnadenlos Anschiss aus. Ein Gespräch sollte es werden.. ein Angebot mit inbegriffen: Vertrag. Yippie! Noch werde ich ja per Stunde bezahlt und habe quasi keine Position. Verträge ändern die Sache natürlich ein wenig. Das wirklich gute an der Sache ist.. ich darf wählen! Grandios! Als derzeitiger Cashy bin ich nicht mehr wert als eine Aushilfe. Also, es gibt z.B. die Möglichkeit, als Waiter (quasi die Stationskellner, deren Gehalt doppelt so hoch ist, aufgrund des enorm hohen Trinkgeldes) zu arbeiten und aufzusteigen. Dann wäre da natürlich der schon mal erwähnte Bar-Supervisor.. eine gewisse Leading-Position hat es inklusive Verantwortung, über die Schiene ist es auch für mich möglich, dort eventuell eine der 5 Manager Positionen zu bekommen. Über weitere Möglichkeiten reden Reinhard und ich an unserem nächsten Termin. Fakt ist, dass ich jetzt die Möglichkeit habe, ein Sponsorship zu bekommen. D.h. klarfakto ab 6 Monaten Vertrag liegt der Nettogehalt bei 2600 (bei normalen Kurs was bei 1500) aufwärts, plus Trinkgeld, verlängerter Aufenthalt in Australien und ab 2 Jahren Manager Position oder 5 Jahren Sponsorship – Australische Staatsbürgerschaft inklusive niedriger Steuern. Okay, zugegebener Maßen vielleicht weit ausgeholt, aber das würde ein Sponsorship bedeuten. Dieses ist natürlich jederzeit kündbar. Sollte ich allerdings kündigen, habe ich 2 Wochen Zeit, Australien zu verlassen, es sei denn, ich bekomme sofort ein neues Sponsorship. Natürlich ist das ein verlockendes Angebot und die Position des Bar-Supervisors ist unumstritten mein Favorit. Aber es gilt eben irgendwo Klarheit zu schaffen, wie das Ganze hier in Australien weitergehen soll. Es werden sich einige sagen, ey Junge.. du hast 5 Sterne Hotellerie gelernt, hast die und die Referenzen, warum dann Löwenbräu? Nun ja, ehrlich gesagt, lebt nun mal jeder für sich. Und das wichtige ist nun mal Spaß, Karriere, Geld und das Glück. Und das kann man auch auf der nicht Fine-Dinning oder First Class – Schiene erreichen. Meine Referenzen tragen dazu bei, dass mir genau das angeboten wird, was mir derzeit nun mal angeboten wird. Das bekommt allemale nicht jeder. Zudem.. ändern kann man immernoch einiges… da ist die Welt der Gastronomie und Hotellerie breit gefächert genug. Und wer international erfolgreich sein möchte, hat mit einer Karriere in Deutschland wenig Chancen, Ausnahmen bestätigen die Regel. Nehmen wir ein Beispiel (spinnen wir mal ne Runde): Man ist auf eine Stelle von F&B, Function Leader, Supervisor in internationalen Hotels scharf.. Es würde wesentlich erfolgreicher ablaufen, wenn ich nach 3 Jahren sage, ich war 1,5 Jahre Supervisor und 1,5 Jahre einer der Manager des Löwis als wenn ich vorlegen kann, dass ich 3 Jahre in Deutschland als Demi Chef de Rang bis Chef de Rang oder vllt. auch irgendein Assitent gewesen bin. Auch wenn die deutsche Ausbildung hoch angesehen sein mag, es werden immer die bevorzugt, die besser Englisch sprechen und verstehen, sowie die Erfahrung auf internationalen Boden und auf Leading Positions gesammelt haben. Wer gegenteiliges behauptet, soll einfach selbst die Erfahrung machen. Und im Prinzip ist das Löwenbräu nix anderes, als ein Restaurant.. es gibt Personalchefs, eine Rezeption mit Gästeplatzierung, verschiedene Supervisor und Function bzw Bankett Leiter usw. Natürlich ist das Niveau ein anderes, es wird eben auf andere Dinge wert gelegt (hey mal zu erwähnen wäre, mit welcher Exaktheit hier Kaffee zubereitet wird, wahnsinn, alles per Hand). Und hier steigt genügend Prominenz ab, weil das Ding hier einfach Kultstatus und ein Namen hat. Selbst zu den Membern zählen einiges bekannte Namen. Nun gut, so viel dazu. Es gibt auf jeden Fall viel zu entscheiden 🙂

Tjo, den restlichen Tag wurde ich dann ab 18 Uhr als Foodrunner verpulvert. Selbst im höchsten Stress blieb ein wenig Zeit, mit dem Küchenchef Thomas zu reden. Er selber ist 31 und seit 2,5 Jahren hier. Groß geworden in Berlin, hat schon in vielen Fine-Dinning Restaurant gearbeitet und selber schon für 1 und 2 Sterne Läden als auch in Hotels wie Steigenberger und Kempinski gekocht, als Chef de Partie und SousChef. Steiler ging die Karriere nicht. Und nun ist er hier. Wir haben uns wirklich nett unterhalten, er ist viel rumgekommen, als viele Promis bekocht und saß auch schon mit vielen auf ein Bierchen zusammen. Von seinen Kontakten ganz schweigen.. WoW. Er hat ne interessante Meinung über alles. Netter Typ.

Am gestrigen Abend hat er eigentlich nur annonciert und die Runner geschickt. D.h. am Passen war nun mal eben Zeit zum quatschen =) Ab 21 Uhr knallte es dann an den Bars, also wurde ich abgezogen zur Kellerbar. Das Closing endete um 2 Uhr Nachts, der gesamte Abend dann morgens um 8 Uhr im Coronation. Wir waren dann wohl doch nochmal länger unterwegs *pfeif*

Na dann, auf die nächsten Monate in Sydney! Cheers.





long time, no see.

22 10 2008

Jaja.. Sydney. Jaja.. Löwenbräu. Jaja.. Ick hab sogar mal frei, wa? =)
Viel zu tun habe ich ja nicht, außer Stunden schrubben, weggehen und zu Pokern. Hört sich ja schon mal nicht nach viel an… ist es aber. Mein durchschnittliches Schlafpensum beträgt 6 Stunden. Das wird mit gesundem Essen auf Arbeit, meist 2 pro Tag, ausgeglichen. Es werden fleißig die Zähne geputzt und Vitamintabletten gemampft. Man könnte sagen, mir geht’s gut.. rööchtöööch!
Ich meine, es ist in den letzten Tagen nix enorm großartiges passiert.. Es schleicht sich eben ein alltäglicher Rhythmus ein, den man irgendwie nicht ausweichen kann. Aufstehen, aufs Frühstück verzichten, Duschen und Fertigmachen, Bus erwischen, halbe Stunde eher auf Arbeit rumtingeln, gute Laune verbreiten, Arbeiten, gute Laune verbreiten, noch mehr Arbeiten, mit Deutschen auf Englisch reden und nach gutem Essen wird alle 3 Tage mit den Arbeitskollegen was trinken gegangen. Mal einzeln, mal Gruppe. Mit dem Englischreden klappt es mittlerweile auch super. Auf Arbeit hab ich ab und zu mal Probleme mich auszudrücken weil mir einfach nicht die Worte einfallen, aber man findet immer einen Weg sich auszudrücken. Man lernt ne Menge Leute kennen, hinter als auch vor der Bar. Zwar ist das meist nur SmallTalk (Where ya from? What are ya up for tonight? How’s your day buddy? Yadda yadda bla bla) aber zunehmend gibt es aber Leute, mit denen man recht innig und offen sprechen kann.. wo man auch gewisses Vertrauen aufbauen kann. Da hätten wir..

Rene, 30, gelernter Hotelfachmann im 4-Sterne Bereich, inklusive Hotelfachschule. Ist mit Freundin (Restaurantfachfrau) hier und scheitert bei den Hotels. Lacht gern, selbe Wellenlänge, cool. Erinnert mich sehr an Torsten Kauz 🙂

Laura.. Laura! Laura, 21, schießt immer durchs Löwi wie’n angestochenes Karnickel. Überschüssige Energie wird hierbei in RedenWieEinWasserfall oder in enorm guter Laune umgesetzt. Wir verstehen uns ganz dufte =)

Kai, 30. Hatten wir ja schon mal erwähnt =) Echt cool..

Romina Jasmin, 20. Selten jemand gekannt, der so oft über mich und mit mir lacht. Ich brauche ja mittlerweile nur geradeaus schauen, da kommt von irgendwo her ein Lachen her.. :o)

Lena, 24. Hallejulia. Blicke könnten es gleichgültiger geben, wie ihre. Aber sie meints ja net böse =) Man unterscheide nur Privat und Arbeit. Auf Arbeit wird das Lächeln, WENN, dann nur angetackert, Privat prodelt es nur so aus ihr heraus. Sehr interessant.

Privat                         Arbeit 🙂


Tja so ist das. Und wo wir gerade mal bei Fotos sind.. dieses Foto hat Nancy gemacht. Nancy, aus den Staaten kommend, irgendwas bei 45, war mit ihrer Freudin in Sydney zum Urlaub machen und hat fleißig Fotos geschossen. Unter anderen auch eins von mir und Lena. Das hat sie mir dann lieberweise per Mail geschickt. Cooool 🙂

Okay, eins haben wir noch… vom Kreuzfahrtschiff „Rhapsody of the Seas“. Ein riesen Ding, was mal eben in der Nähe des Opera Housesangelegt hat. Wow.

Ja was gibt es sonst noch so? … Nen tollen Laden! Und zwar den weltweit 2. Originalen Apple Store. Ein Laden wo alle Lappys und Handys von Apple stehen und liegen, so auch ganze Rechner und riesige Bildschirme. Alle an, man kann an jeden Rechner ran, sogar kostenlos im Netz surfen. Man kann sich da stundenlang drin aufhalten.. man ist nur am Staunen. Und ein bisschen neidisch wird man auf die Dinger da schon. Gut sind sie ja allemale…

Morgen ist Donnerstag und abermals gibt’s n krasses Bankett. Diesmal auswärts.. eine Bennefiz- (holy shit, wie schreibt man das denn? Bin jetzt zu faul zum Nachschauen, ihr wisst was ich meine :-P) – Veranstaltung. Rund 600 Personen, Menü und kostenloses Trinken zu einem Festpreis (Jaja, in Deutschland würde es bestimmt verboten werden… Flatrate Party! 🙂 ), und pfui Spinne, ich bin Runner!

Am kommenden Montag habe ich mir das erste Mal Kreuze als „Ick-hätt-da-gern-frei-Chef“ gesetzt. Ich will mal ne Runde ins Casino, als auch mit Karlos (Tscheche, Student und Löwi-Veteran, 5 Jahre schon dabei) ne Runde Squash spielen gehen. 2 Stunden. My chances might be down to zero, I guess.

Also denn, gehabt euch wohl in good old Germaniaaaaa, mir geht’s gut =)





Donnacha Costello 6×6

15 10 2008

Und wir hörten gestern in einem Club in Sydney..

After a few minutes I took Martha home and then I walked home by myself across town through Tomkin Square Park to Avenue D and 2nd street. I went to bed and then I started to cry; I stayed in bed for three days and cried and slept; and now I’m crying a little again, but then I got up, I said „well, that’s enough FUCK IT!“
Everything continues, everything continues evereythings continues, everything (fuck it)

.. meine Lieblingspsychoplatte =)





How can you be so stupid? – Deutsche mit Hang zum Englisch sprechen.

13 10 2008

Na es geht doch. Der Alltag ist da. Zwar sind die Bestandteile auf Arbeiten, Schlafen, Essen und Trinken stark reduziert, aber hauptsache die Zeit geht einigermaßen schnell um. 3 Doppelschichten von 5 Tagen á 13, 14 und 11,5 Stunden verhalfen mir zu einem Verdienst von circa 850 Dollar. Zwar ist das bei derzeitigem Kurs nicht viel (2,06 Dollar = 1 Euro), aber so gesehen habe ich damit die Monatsmiete als auch das Monatsbusticket ein und das was ich die anderen 3 Wochen verdiene, ist alles Bonus. Geil! Sobald sich der Dollarkurs wieder einbekommt, ist das richtig Asche, denn als ich herkam stand der Kurs bei 1,61 statt 2,06. Hoffen wir das beste!

Das 2. Zuhause aka (also known as) Löwenbräuhaus wird langsam richtig lustig. Eingearbeitet habe ich mich mittlerweile sehr gut, sogar eine Kaffeeschulung habe ich schon bekommen und bin endlich dazu berechtigt die blöde Kaffeemaschine auch zu benutzen… wird ja auch Zeit, dass ich weiß, wie ein Cappucino zusammengesetzt wird.. (…) … ! Die Namen der vielen Kollegen hab ich auch langsam drin genau wie den Ruf als Workaholic. Die einen oder anderen Feierabendbiere werden auch regelmäßiger und in kleineren Gruppen wird nun auch Sydney unsicher gemacht. Zu manchen Kollegen kann man Vertrauen aufbauen und die Manager schauen auch nicht mehr an wie die Sau im Kanickelstall. Kai, einer von denen, wird zum guten Kumpel. Er is’n richtig hübscher Kerl und mit 30 Jahren irgendwie gerade auf Beutezeit. Wir verstehen uns sehr gut, teilen einen großartigen Humor und halten eigentlich recht viel voneinander. Cooler Typ. Mit ihm und Daniela (ne Stationskellnerin) geht es nun auf Wohnungssuche, weil wir alle 3 die Schnauze voll haben von unseren derzeitigen Wohnungen. Bei mir z.B. ist der Flur-Teppich voller Wasser wegen einem Wasserschaden irgendwo, der Ofen geht nicht, so auch der Fernseher und jetzt sind sogar noch 2 Leute dazu gekommen. Es reicht einfach darin. Mein Rhythmus unterscheidet sich nun mal von den anderen und wenn ich zwischen 2 und 4 in der Nacht nach Hause komme, versuche ich so leise wie möglich mein Bett zu finden. Wenn allerdings der große Teil morgens um 8… 9 Uhr aufsteht, wird keine Rücksicht genommen: Lautes Unterhalten, Rascheln hier und da, die Tür wird nicht zu gemacht, es werden sich im Zimmer die Haare gemacht (wunderschönes Deo und Haarspray Aroma hängt dann in der Luft, kommt morgens ganz klasse!!) und so weiter und sofort. Diesen Morgen habe ich dann wirklich mal die Geduld verloren und die Leute lauthals zusammengeschnissen weil ich nach 2,5 Stunden nicht schon meinen Schlaf abbrechen wollte. Selbst die Tür flog. ICH MUSS HIER RAUS.

Gestern Abend wurde Miriam verabschiedet. Miriam. Jaja die Miri…. Miri eben. Kannte ich nicht mal =) Nach 2 sensationellen Schichten durfte ich Sonntag, also gestern, wieder um 10 Uhr ran. Nach 3 Stunden Schlaf, no problem. Als es dann 16 Uhr war, kam Kai zu mir und meinte ich soll jetzt Feierabend machen. Ich guck den so an und ich so: Hää? Ich dachte ich habe ne Doppelschicht? „Nöö haste nicht.“. Das kann ich ja nicht so einfach auf mir sitzen lassen… ich wollte aber bleiben, ich hatte die Schicht eingeplant, grummel. Kai überlegte, ging kurz fort und kam schnell wieder. „Okay. Hängst ab 18 Uhr noch ne Schicht dran. Als Foodrunner, dafür kann Vincent jetzt Heim, der wollte frei und sieht eh scheisse aus. Der Unterschied zu dir ist, dass du heute nur nich frei haben wolltest. Also bleib.“ Was für ein Spruch ! :o) Das heisst, ich durfte einen Abend lang in Lederhose und Hemd, natürlich mit hohen weißen Socken in schwarzen Schuhen Essen schicken. Erwähnte ich schon, dass mein linker Anzugschuh an der Seite 10 cm eingerissen ist, und er derzeit mit Panzertape umwickelt ist? Muhahiho, wie geil. Das finden auch andere amüsant. Nun ja.. morgen kann ich endlich Schuhe shoppen gehen :o) Aber Foodrunner ist nicht so mein Ding. A bissl stupide. Zettel sagt dir an welchen Tisch du welches Essen schleuderst. Das ich der einizige bin, der eine gewissen Tragetechnik beherrscht, ist dort nicht weiter erwähnenswert. Es werden auch mal gerne große und kleine Teller, mit oder ohne Besteck und Servietten, einfach übereinander gestapelt beim Abräumen. Ohje. Auf jeden Fall… was noch wichtig wäre: Der Sous-Chef (stellvertretender Küchenchef, 26) war vor 2 Jahren im Anastasia im Russenhof essen, als unser Lieblingsscholzi noch gekocht hat. Ein Postenchef, Chef de Partie, kommt aus Erfurt und hat dort auch gelernt. Man kennt sogar den einen oder anderen Lehrer oder Kollegen. Kleine Welt, selbst im großen Sydney!

Back to Topic: Miriam! Als Foodrunner kam ich erst kurz vor 0 Uhr raus. Nach 14 Stunden Arbeit. Ich war nach 3 Tagen mit ingesamt 10 Stunden Schlaf, knapp 36 Stunden Arbeit und einigem Weggehen, eigentlich völlig im Eimer. Aber es waren nun mal fast 30 Löwis mit dabei. Als ich kam, waren natürlich schon alle da. Es wurde im Argyle gefeiert. Das ist direkt nebenan vom Löwi und gehört mit zum Komplex. Um 12 Uhr wurde sogar noch der 66 Bday eines Bandmitgliedes reingefeiert, Peter. Cool. Als danach dort zugemacht wurde, machten sich alle auf ins Jackson’s, mal wieder. Zu 25igst. 24 an- bis betrunken, 1 nicht. Ich. Es gab 2 Möglichkeiten.. Heim und schlafen (Immerhin wartete nächsten Tag, heute, eine 12 Uhr Schicht auf mich) oder direktes Druckbetanken (auf die Plätze, fertig, besoffen). Pfeif, lalala, naja, hart ist das Leben aber die einzige Zeit, wo man Spaß haben kann. Also Variante 2. Und da von 25 Leuten fast ein Drittel kein Deutsch konnte, war Englischpflicht angesagt. Coooooool. Das ist ne Überwindung, aber es hilft auf Dauer, wenn man selbst unter Deutschen Englisch spricht. Und ja, es beweist sich wirklich… Alkohol vereinfacht das wirklich… jetzt mal abgesehen, von den negativen Seiten. Aber durch die besondere Lockerheit, denkst du irgendwann einfach nicht mehr deutsch, sondern englisch. Fetzt. Der Abend war cool. Gegen 4 machte auch das Jackson’s dicht. Da nur noch maximal 5,5 Stunden Schlaf in Frage kamen, bei sofortiger Rückkehr, schloß ich mich den Großteil an und trapte heim.. mit Fillipo und Romina. Quatschen und Laufen verzögert natürlich das Heimkommen.. Irgendwann halb 6 war ich das im Bett… endlich… aber was ich nicht wusste.. natürlich wurde ich wie oben beschrieben bereits 8 Uhr geweckt… nett!

Morgen habe ich endlich frei. Da wird ausgeschlafen und noch ein paar Erledigungen erledigt, bevor es dann mit Kai rund geht und sich uns später noch Lena, Stefan und Romina anschließen werden. Let’s see.





Es geht doch!

6 10 2008

There we go. Man lebt sich endlich ein. Die Wohnung ist okay (mehr aber auch nicht), die wichtigen Dinge sind bis auf die Steuernummer erledigt, man bekommt langsam Geld und im Löwenbräuhaus macht es mittlerweile richtig Spaß. Beim gesponsortem Feierabendbierchen lernt man immer mehr Leute kennen und mit den Chefs wird man auch langsam per „du“. Trinkgeld gibt es auch genügend, was will man mehr? 🙂

Gestern wurde ich in der „ÜberBar“ eingearbeitet. Weniger Sitzplätze, mehr Platz zum Tanzen. Freitag, Samstag und Sonntag mit DJ. Und intensiver Lautstärke, areh! In der Scheiße standen wir kurzgesagt circa 6 Stunden lang. Aus anfänglich 2 Barkeepern wurden 4. Aus 4 wurden 6. Aus 6 wurden 8. Volle Pumpe, aber voll gute Laune und viel Spaß. Ich will ja meinen, dass ich mittlerweile die Drinks im Englischen alle verstehe (z.b. eine „rum and cola“ sprechen die meisten aus „rammangohlah“ und man versteht LemonCola, Sorry, the fuck you want?). Aber die Musik inklusive der Massen an Leuten da oben ist teilweise so derbe laut… du verstehst nicht mal die Deutschen 🙂 Nun ja, aber auch solche Abende gehen bekanntlich vorbei. Ein all-you-can-eat-Personalessen gab’s zum Feierabend, genauso wie das leckere kleine Persobier. Aber dabei sollte es ja nicht bleiben. Die Runde bestand aus Christian (der Bütti-Freund, hohes Tier), Kai (auch hohes Tier), Lena, Sandra, Christoph, Stefan und Chris. Hey, ich hab mir sogar die Namen gemerkt 🙂 Zumindest erlaubte Chef noch ne 2. Runde, dieses mal 0,5L. Okay. Her damit. Und wenn Chefs einmal in Fahrt sind, sind sie in Fahrt. Die Krönung sollte noch kommen: Die 3. Runde. Und diiiieses Mal gab’s Oktoberfestbier! Wuuhaaa. Das mit den meisten Prozenten =) Die Frage, ob wir danach noch wohin wollten, erübrigte sich schnell. Natürlich! Auf in’s Jackson’s on Goerge. 5 Minuten Fußweg vom Löwi entfernt. Christian kennt ja mittlerweile jeden Türsteher in Sydney, glaube ich, also kamen wir natürlich flott und ohne ID-Check rein. Es dauerte keine 5 Minuten, die ich mit Geld in der Hand (wollt eigentlich nur n Bierchen bestellen) am Tresen stand, da drückte mir Christian schon n Getränk in die Hand. Thanks mate. Ich schnüffelte.. Booooyaaa. Ich tippte ja auch Jacky-Cola, aber das Jackyzeug, was sie wohl bei ihm vergessen hatten, war nun bei mir mit drin.. Okay. Wir gehen also aufs Ganze. Von mir aus. 2 Biere später, wurde das Jackson’s zugemacht. Es war immerhin schon um 4. Okay, wohin nun? Christian wusste wohin… ne Bar die 24 Stunden auf hat. Wir besorgten uns 2 Taxen und machten uns los. Auch die dortigen Türsteher empfingen die Löwi-Crew herzlich. Man quatsche mit jedem, der einen vor die Nase kam über Gott und Welt und so verging die Zeit. Wie man’s eben kennt. Von den 80 Dollar Trinkgeld, blieben 25 Dollar übrig. Macht ja nix, der australische Dollar liegt derzeit eh mies im Kurs, da kann man ruhig mal =) Mittlerweile war es dann auch schon megahell und die Busse fuhren wieder. Juhu, Taxigeld gespart. Wir lösten die Runde um 8 morgens auf. Christian musste ja immerhin schon um 12 wieder arbeiten. Also ab in Bus und heim.. halb 9 war ich dann endlich zu Haus. Aus Skype wurde auch nix.. das Internet streikte. So schlich ich mich mucksmäuschen still in das Zimmer zum kolumbianischem Päärchen und Mohannad, dem Iraker… und das ist ziemlich schwer, wenn man rund wie’n Buslenker ist… 🙂





Die ersten 168 Stunden…

4 10 2008

Sodele, das wäre dann wohl geschafft. Die erste Woche habe ich dann mal hinter mich gebracht. Many many up and downs, aber letzten Endes hilft wenig was war: Der Blick geht nach vorn und nicht zurück. Gestern war mein erster offizieller Arbeitstag in Löwenbräu-Umhang. Hui hui hui. Los ging es mit Aufstehen um 8 Uhr. 9.30 Uhr ging es zur RSA Schulung – Responsable Service of Alcohol. Die Grundlage zum Alkoholausschank in New South Wales. Auch wenn dieses Land im Grundsätzlichem recht locker scheint.. in Sachen Alkohol verstehen die hier keinen Spaß. In der Schulung ging es größtenteils darum, wie groß die Verantwortung der Barkeeper ist, mit Alkohol umzugehen. Man sollte dazu wissen, dass jede Bar Türsteher hat. Mindestens 2.. und das können auch mal locker 10 werden. Eine Bar. Bar! Die Rede ist nicht von Clubs, nein nein, Bar! In jeder Bar werden durch die Secruitys die IDs gecheckt, also die Personalien. Rein darf nur, wer mindestens 18 ist. Betrunkenen darf weder Alkohol ausgeschenkt werden, noch dürfen sie sich überhaupt in oben genannten Locations aufhalten. Wenn ein Barkeeper sie auffordert, zu gehen, müssen sie gehen oder widerstoßen einem Gesetz! Das hat zur Folge, dass eine Strafe von mindestens 550$ pro Delikt verhängt _wird_. Sobald die den Bann bekommen haben, gilt sogar die Regel, sich außerhalb 50 Meter von dem jeweiligen Gebäude fern zu halten. Für sowas kannst du als Barkeeper gerne auch die Polizei rufen, die kümmern sich auch gern drum. Cool wa? Keine Macht den Betrunkenen! Har Har Har. Oh, erwähnte, dass ich auch gern mal trinken würde hier? Iiiiiiieek.

Nun ja. So wurden uns in der Schulung Methoden begebracht, wie man mit solchen Leuten umgeht, wie das Gesetz ist, yada yada yada, bla bla bla. Kleiner Test zum Schluss, wo man sogar seine Notizen benutzen durfte und zack war das Zertifakt, letztendlich nach 6 Stunden, da. Mittag gegessen wurde übrigens unweit vom Schulungsgebäude in der Stadtmitte.. in einer Art… Mensa.. quasi.. nur öffentlich. Man stelle sich vor, du hast ne riese Halle. Um diese Halle befinden sich lauter Verkäufer.. Subway, McDonalds, Salatverkäufer, Sushi, Chinesen, Griechen, Egon der Bratmax, oh mein Gott, alle eben. Bei denen hat man sich was gekauft und nun hatte man ne riiiiiiesen Platzauswahl. Dort aß ich Mittag. Auch mal was neues.

Gegen um 5 Uhr Ostküstenzeit startete dann meine erste Schicht bei den Löwis. Es sollte krachen wurde uns am Vortag schon prophezeit. Yeah whatever. Abwarten. Ach übrigens: Samstag und Sonntag auch. Montag und Dienstag ist es ruhiger. Ab Mittwoch geht es meist wieder richtig los. Das System im Löwenbräu ist recht einfach gestrickt: Am Gast sind:

  • Stationskellner: Einzigen Aufgaben: Annehmen, Bonieren und abkassieren. Alle Getränke, die sie in ihren Stationen bonen, kommen als Bon in der Bar raus, das Essen in der Küche.
  • Foodrunner: Schicken permant Essen oder räumen leere Teller ab. Fassen keine Gläser an.
  • Drinkrunner: Schicken permant Getränke oder räumen Gläser ab.

Die Bar unterteilt sich in:

  • Einem, meist, 3er Team, dem ich angehör. Einen Chef, der durchgehend, die wichtigsten Biere am Pass schickt (Hefe, Löwenbräu, Hofbräu) und die anderen 2 dirigiert. (War aber allerdings gestern nicht nötig, ich hatte mich mit Claudia, die 3. im Team, schnell einfuchst, da klappte das fast ohne Absprache). Die 2 neben dem Chef machen die anderen Getränke (Weine, Schnapse, Longdrinks, Softs und diverse andere Bier).
  • Tresenkeeper, meist 4-5. Die kümmern sich durchgehend um die Meute, die am Tresen stehen.
  • Backworker: Kümmern sich um Gläsernachschub, Spüle und Sauberkeit.

So far, so good. Kommen wir zum Problem: Es gibt 3 Bars, 1 Küche, 2 Etagen und Platz für rund 550-600 Gäste. 550-600! Völlig krank. Sobald der Dienst beginnst, hast du zu tun. In guten alten Russenhofzeiten würdest du diesen Moment schon als Stress bezeichnen. Vergleichsweise ist das so, als wäre das Kaffeehaus stetig voll. Oder die Bar. Oder beides. Das ist Normalzustand. Die Zeit vergeht, Menschen füllen jeden Stuhl, jeden freien Platz. Die Bonkasse hört nicht mehr auf. Um die Zeitraum um 17 – 18 Uhr liegen ca 5-7 Bons am Pass zum Abarbeiten. Dann krachts irgendwann richtig. Zum Höhepunkt lagen ca 20 Bons am Pass.. aber nicht, das das alles wäre. Naaaeeeiiinn… zu den 20 Bons auf dem Pass hing eine ca 1,5 Meter Bon-Kette bis zum Boden. Der Wahnsinn!!! D.h. es sind um die 200 Getränke angerufen. Irre. Total irre. Da lernst du mal schnell zu werden, aber wie. Aber nicht, dass dieser Zustand vielleicht mal für 5 Minuten eintritt.. nein, sowas hält gutgehenst 4 Stunden an. Woooohooooo, alter Falter. Zeit zum Nervöswerden hast du nicht. Alle Barkeeper haben stets gute Laune (außer natürlich die Chefs, wie solls auch anders sein)und auch im Stress fallen Sprüche untereinander, man hält sich gegenseitig bei guter Stimmung. Allein von Drinkrunnern hatten wir an unserer Bar glaube ich 6. 6 Leute die nur Getränke schießen! Der Vorteil ist eindeutig, dass die Zeit schnell rum geht..

Die erste Schicht ging von 17 bis 2 Uhr. 9 Stunden. Ist ja quasi für den deutschen Gastronom ein Geschenk =) Für jede Schicht, die man arbeitet, bekommt man eine warme Mahlzeit, die man sich selbst meistens zusammenhäufen darf. Softs sind frei, ein Feierabendbier ist natürlich gratis. Eine Arbeit, die natürlich bei weitem nicht das Niveau ist, was ich gelernt habe, aber um sich das benötigte Englisch-Standbein anzueignen und um Geld zu verdienen, vollkommen okay. Ich bin übrigens nicht der einzige Hotellier, der dort arbeitet. 2 andere kommen jeweils von 4 Sterne Superior Hotels und wollten in Sydney in den Hotels anfangen, liefen dort aber auf Grundeis. Sie benötigen perfektes Englisch. Von den Kollegen fetzt es schon. An Abenden wie Freitag, Samstag, Sonntag sind allein Abends ca über 50 Leute im Einsatz. Der größte Teil ist deutsch. Ich versuche mir so viele Namen wie möglich einzuprägen. Die einen oder anderen Gespräche konnte man auch schon führen. Man trifft auf den gleichen Humor und die allgemein bekannte Crazyness der Leute dort. Gastronomen unter sich halt. Irgendwo alle typgleich. Extrovertiert, aufgeschlossen, offen und lustig. Man muss schon einiges abkönnen und aushalten um dort zu arbeiten, aber genauso musst du auch krank genug für diesen Job sein. Aber das weiß ich ja mittlerweile seit 3,5 Jahren.

Ich war gegen halb 4 zu Hause, diesmal mit dem Taxi. Überall Betrunkene auf den Straßen, die eine oder andere Rempelei. In der neuen Wohnung angekommen wurde dann 90 Minuten fleißig mit Jule videotelefoniert.. Bevor ich kurz nach 5 halbtot ins Bett fiel. Die Jule-Kugel stets bei mir.

Ich liebe Dich.

Bis gleich.. 🙂





Are you serious? [Ist das dein Ernst?]

1 10 2008

Das darf noch nicht wahr sein. 2 Tage, wo man wirklich auf den Boden der Tatsachen geschleudert wurde. Den gestrigen will man mal ganz fix vergessen. Außer Depri, keinem Essen, keinem Trinken und viel Schlaf passierte in 24 Stunden genau NIX. Sowas hat natürlich zur Folge, dass man sich viel Mut zureden und optimistisch bleiben muss, sonst werden ganz fix die Koffer gepackt und man steht wieder back in good old Germany. Und das wollen wir ja eigentlich nicht..

Der Tag war eigentlich cool. Ich sitze seit 4 Tagen mal hier und lächle. Obwohl ich mir zwischen durch dachte… geht’s noch? Ich hatte morgens genug Motivation gepumpt und startete mit viel Elan in den Tag.. um 7 Uhr stand ich auf! Mein erster Weg war ein Einkauf. Milch. Müsli. Rasierer. Wattestäbchen. 3 grüne Äpfel (Omi meinte, die fetzen ein). Haarshampoo. 30$. Kein Kommentar. D.h. es gab heute das erste Mal Frühstück. War doch schon mal was. Dann machte ich das Büro für die Tax-File-Number ausfindig. Market Street 46. Zudem reservierte ich mein RSA (Responsable Service of Alcohol) für Freitag Morgen 9:30 Uhr. Fleißig fleißig. Wieder 95$ weg. Doch dann kamen 3 Leute in den Aufenthaltsraum. 3 Deutsche. Ich hielt mich erstmal raus aber irgendwann klingte ich mich eben ins Gespräch ein.. 2 Mädels, 1 Junge. Kannten sich vorher sind und sind zwischen 5 und 7 Tage da. Alle durch die Bank frustriert. Jeder war für sich alleine in Australien und alle hatten genau eine Meinung: Sie hatten sich das anders vorgestellt. Eine bricht es ab und fliegt in 4 Tagen zurück. Die andere hat in Deutschland Traumjob und Rest aufgegeben und muss das hier durchziehen, wohl oder übel. Mit vollem Pessimismus. Der Kerl schaut sich noch ne Woche um und entscheidet, ob er dann zurückfliegt. Ziemlich krass. Dabei hatte mich gerade aufgepeppelt. Die waren echt völlig am Boden. Und haben auf eine Art und Weise erzählt, die meine Situation fast exakt wiedergab. Um davon wegzukommen verabschiedete ich mich 15 Uhr von ihnen weil ich ja 16 Uhr Termin im Löwenbräuhaus hatte. Endlich mal ein Lichtblickt.

Dort angekommen unterhielt ich mich erstmal mit der Bardame. Sie war natürlich deutsch. Und dann kam Christian Hess. Der Mann, den ich über Bütti kennenlerne sollte. Wichtige Position, wichtiger Mann, wichtiges Gespräch. Nicht erwartet, aber das erste Mal wurde ich so richtig auf den Boden der Tatsachen zurück geholt: In Sydney bekommt man nicht mehr so einfach einen Job. Okay, in mikrigen Bars vielleicht. Aber gerade die hochrangigen Hotels nehmen hier keine Deutschen mehr mit Kusshand. Es sei denn, du kannst perfektes Englisch und hast Auslandserfahrung. Christian meinte die Zeiten sind hier vorbei. Und das Löwenbräu ist auch stark gefragt. Oh je… nun ja. Das Gespräch war gut. Ich denke mal, er weiß, dass ich nicht von gestern und auf der Wurschtsuppe hergeschwommen bin. Wir setzen eine Trailschicht für morgen an. 5 pm. 17 Uhr. Geht 4 Stunden und dabei schaut er mir genau auf die Finger. Wenn ich mich gut anstelle, besetze ich den Posten des Bar Supervisors. Klasse wäre das absolut. Würde bedeuten: Ich habe einige unter mir und wenige über mir. Hoffen wir das beste.

Morgen früh 10 Uhr ziehe ich um. Wahrscheinlich werde ich dort 1-2 Tage ohne Internet sein.

See ya around.