Och ja, dat Lebbe kann scho schick sei wa? Sind wir mal realistisch: Yes it pretty much is! Wäre da nicht das Problem, dass das Geld nicht von allein zu einem kommt.. nein, es heißt immer schön ranglotzen auf Arbeit sonst gibt’s kein Geld. Wer kennt das nicht?
Ich für meinen Teil habe beschlossen so schnell wie möglich auf der Hacke umzudrehen und wieder zurück den Weg zur High Class Geschichte einschlagen. Letzte Woche hatte ich ein paar nette Unterhaltungen mit Claudia, welche vorher selber lange im Hotelgewerbe unterwegs war. Sie selber musste wie ich hier in Sydney erstmal den härteren Weg einschlagen. Hart heißt hier ganz klar: Löwenbräu 🙂 Aber die Stimmung unter den Waitern ist recht angeschlagen. Es gibt welche, die müssen noch aushalten, zwangsläufig, weil sie Resident werden wollen (quasi australische Staatsbürgerschaft) aber es gibt auch einige, die es kurzzeitig machen müssen, um in ein paar Wochen/Monaten weiter nach vorn marschieren zu können. Meinen Vertrag habe ich am vorletzten Freitag unterschreiben dürfen. Eingestellt bin ich als Trainee Manager. Hört sich ja schon mal dufte an, macht dich aber letzten Endes einfach nur kaputt. Nach 2 Wochen Waiter-Dasein frage ich mich schon, wie manche das so lange aushalten können. Generell fangen wir zwischen 8 und 11 Uhr an und arbeiten 5 Tage in der Woche bis 22.30 bzw 23 Uhr mit nur einer Stunde durch, wenn wir Glück haben auch mal 2. Das macht einen Schnitt von 60 Stunden pro Woche und mehr und dank Vertrag werde ich ja auch nicht mehr nach Stunden bezahlt.. ach übrigens in meinem Vertrag stehen 38h Arbeitsstunden/Woche. Soviel dazu. Ein weiteres Problem ist einfach, dass du permanent läufst. Sitzen ist nicht drin. Stehen oder Laufen. Wenn es zum Feierabend aus deinen Schuhen dampft oder seltsame Extremstgerüche austreten und du deine Beine nur noch minimal spürst, bist du nicht auf Droge, nein, herzlichen Glühstrumpf, du bist Waiter im Löwenbräu Sydney. Hey es ist schon so weit, dass ich mich in der Pause oft einfach nur auf irgend einen freien Tisch lege und schlafe, hauptsache System Reboot 🙂
Letzten Endes habe ich realisiert, ich arbeite derzeit das, was ich nie machen wollte: Teildienst. Beziehungsweise.. Doppelschicht. Etwas was mich davor abgeschreckt hat, beim Dieter Müller oder dergleichen anzufangen. Und jetzt mache ich das im Löwi Schuppen? Aufwachen ist jetzt mal Tagesprogramm, ich lasse mich eben gern blenden. Auf jeden Fall hieß der Beschluss: Kündigung. Die habe ich gestern handschriftlich eingereicht. Kündigungsfrist beträgt 2 Wochen, so what, der Rest ist nicht weiter tragisch.
Eine Bewerbung ging letzte Woche raus an die F&B Manager im Four Season. Er wurde mir durch eine Arbeitskollegin empfohlen, die ihn kennt. Ich bekam sogar eine Antwort innerhalb von 12 Stunden. Derzeit ist deren Roster so stark besetzt, dass sie niemanden suchen. Wenn weiterhin Interesse besteht, soll ich mich Mitte Januar nochmal melden, dann wird er schauen, was möglich ist. Klingt doch schon mal gut. Desweiteren gehen jetzt Bewerbungen raus an Hyatt, Mariott, Swiss Hotel, Hilton und an das Shang-ri-la Hotel (Oh, schreibt man das so? Man spricht es auf jeden Fall so aus, Punkt). Dort ist die Personalchefin deutschen Ursprungs und ein recht wohlhabender Österreicher, der mal Gast im Löwenbräu war, hat mir ihren Kontakt gegeben, weil er sich meiner Midlife-Crises annehmen musste und er dort ein wohl bekannter Gast ist. Well the hell, let’s see.
Ja, was gibt es sonst noch? Das Montags-200$-Buy-In-Poker-Turnier letzte Woche lief sooooo geilo feilo.. aber nicht bis zum Ende.. heul. Von 215 Teilnehmern werden 10 ausgezahlt (10. – 5. = around 1000, dann steigend bis 8700 plus APPT/Sydney Ticket, wo man dann um einen Prize-Pool von mehreren Millionen spielt). Wo scheide ich aus? 14. Platz. Grrrr. 5,5 Stunden Poker um auf einen von den wenigen undankbaren Plätzen kurz vor der 10 auszuscheiden. Letzte Hand war A/Q suited gegen KK und 44. KK gewann, da ich nach dem Pre-Flop-All-In weder Ass noch Queens noch Farbe traf. Ärgerlich. Die 200 Dollar holte ich mir dann im Cash Game Poker innerhalb von 95 Minuten wieder, da war aber das Glück größer als der Skill 🙂
Danach machte ich mich nochmal ins Löwi um Kai von der Arbeit zu holen und um ein wenig zu quatschen. Wir machten uns ins Jacksons. Fillipo, Caroline (oh Mist, heißt die wirklich so? Ich komm mit den Namen immer nicht hinterher) und der freaky Herr von und zu Eduardo waren auch da. Die Türsteher verzichten mittlerweile auf Kontrolle bei uns und geben uns stattdessen einen Handshake. Nett. An der Bar gibt’s neben verbilligten Trinkpreisen auch die eine oder andere nette Unterhaltung mit den Bardamen. Langsam klappt’s gut mim Englisch 🙂 Ich knüpfte mir dann mal die große Blonde vor nachdem sie Feierabend hatte und allein am Tresen ihr Feierabend-Trink schlürfte. Mir wurde gesagt, sie sei deutsch. Also begrüßte ich sie auch mit „Und du bist also die Deutsche hier?“ … und was ist die geilste Antwort die man darauf kriegen kann? Genau! „No, I’m not.“ „So how the bloody hell did you unterstand that straight?“ „Well, I’ve been to a German Kindergarten…. and I also unterstand „Scheiße“.. the word with the freaking B in it eventhough it’s no „b“.. it’s a „s“ or something“. Ich musste schmunzeln. Sie ist Finnin und sehr interessiert in Sprachen. Neben Muttersprache und Englisch beherrscht sie Spanisch und ein wenig Tschechisch. Deutsch versteht sie ganz gut, kann es aber kaum sprechen. Mein Finnisch reduziert sich mal gekonnt auf muuli, was sie zum Lachen brachte, weil ich nicht mal genau wusste, was es im Finnischen heißt. Sie hat’s erklärt und ich hab’s schon wieder vergessen, böser Bub 🙂 Die Unterhaltung war im Ganzen ziemlich cool. Hätte nie gedacht, dass ich durchgehend 2 Stunden Englisch reden kann, woohoooooooo! Nachdem die Zeit vergessen wurde, ging zur Erinnerung das Licht an um 4. Nun gut, Sachen packen und raus hier. Fillipo und ich verabschiedeten die beiden Mädels am Circular Quay Richtung Bondi, Kai und Edu waren schon weg. Via Taxi ging’s dann heim. Ach übrgens! Die letzten 2 Tage gab’s puren Luxus zu Hause. Ich habe gekocht! ICH! IIIIICH! Ja, genau, ich glaube ich habe das Kochen für mich entdeckt. Denn zwischen Poker und Jacksons spazierte ich noch etwas betrübt vom Turnier durch Coles (quasi Mini-Kaufland) und kaufte ein worauf ich Lust hatte: Steak! 600 Gramm. Yummi Yummi. Und wer eine längere Zeit mit guten Köchen zusammen arbeitet, kann auch irgendwann alleine sein medium Steak braten (Danke Scholzi 🙂 ).
Umgezogen bin ich nun auch noch, das 4. Mal innerhalb von 8 Wochen. Untergekommen bin ich bei Romina. Zwar teile ich mir wieder ein Zimmer, diesmal mit 2 Mädels (Romina und Paulina, Brasilianerin), aber es ist weitaus ruhiger als bei den Gunks. Und endlich mal wieder Highspeed Internet, d.h. Skype dürfte wieder rocken. Es gibt noch ein 4er Zimmer und dann schlafen noch 2 weitere in einem separaten Raum.. die Wohnung insgesamt ist recht groß, halt 2 Balkone und 2 Badezimmer. Fetzt schon. Sehr zentral gelegen am Town Hall.. 20 Minuten zu Fuß bis zur Arbeit. Dennoch wird stets weiter gesucht.. will endlich an den Strand =)
Na dann, die Sonne scheint, der Himmel protzt mit seinem blau.. ich geh mal ein Ründchen in die Stadt, den freien Tag genießen.. auf dem Programm steht shoppen, einkaufen, Kaffee trinken, James Bond schauen und Abends eine wundervolle free-for-all Kneipentour. Yummi Yummi!!