Ich scheiß die gleich alle zusammen! – I shit them all together!

24 11 2008

Och ja, dat Lebbe kann scho schick sei wa? Sind wir mal realistisch: Yes it pretty much is! Wäre da nicht das Problem, dass das Geld nicht von allein zu einem kommt.. nein, es heißt immer schön ranglotzen auf Arbeit sonst gibt’s kein Geld. Wer kennt das nicht?

Ich für meinen Teil habe beschlossen so schnell wie möglich auf der Hacke umzudrehen und wieder zurück den Weg zur High Class Geschichte einschlagen. Letzte Woche hatte ich ein paar nette Unterhaltungen mit Claudia, welche vorher selber lange im Hotelgewerbe unterwegs war. Sie selber musste wie ich hier in Sydney erstmal den härteren Weg einschlagen. Hart heißt hier ganz klar: Löwenbräu 🙂 Aber die Stimmung unter den Waitern ist recht angeschlagen. Es gibt welche, die müssen noch aushalten, zwangsläufig, weil sie Resident werden wollen (quasi australische Staatsbürgerschaft) aber es gibt auch einige, die es kurzzeitig machen müssen, um in ein paar Wochen/Monaten weiter nach vorn marschieren zu können. Meinen Vertrag habe ich am vorletzten Freitag unterschreiben dürfen. Eingestellt bin ich als Trainee Manager. Hört sich ja schon mal dufte an, macht dich aber letzten Endes einfach nur kaputt. Nach 2 Wochen Waiter-Dasein frage ich mich schon, wie manche das so lange aushalten können. Generell fangen wir zwischen 8 und 11 Uhr an und arbeiten 5 Tage in der Woche bis 22.30 bzw 23 Uhr mit nur einer Stunde durch, wenn wir Glück haben auch mal 2. Das macht einen Schnitt von 60 Stunden pro Woche und mehr und dank Vertrag werde ich ja auch nicht mehr nach Stunden bezahlt.. ach übrigens in meinem Vertrag stehen 38h Arbeitsstunden/Woche. Soviel dazu. Ein weiteres Problem ist einfach, dass du permanent läufst. Sitzen ist nicht drin. Stehen oder Laufen. Wenn es zum Feierabend aus deinen Schuhen dampft oder seltsame Extremstgerüche austreten und du deine Beine nur noch minimal spürst, bist du nicht auf Droge, nein, herzlichen Glühstrumpf, du bist Waiter im Löwenbräu Sydney. Hey es ist schon so weit, dass ich mich in der Pause oft einfach nur auf irgend einen freien Tisch lege und schlafe, hauptsache System Reboot 🙂

Letzten Endes habe ich realisiert, ich arbeite derzeit das, was ich nie machen wollte: Teildienst. Beziehungsweise.. Doppelschicht. Etwas was mich davor abgeschreckt hat, beim Dieter Müller oder dergleichen anzufangen. Und jetzt mache ich das im Löwi Schuppen? Aufwachen ist jetzt mal Tagesprogramm, ich lasse mich eben gern blenden. Auf jeden Fall hieß der Beschluss: Kündigung. Die habe ich gestern handschriftlich eingereicht. Kündigungsfrist beträgt 2 Wochen, so what, der Rest ist nicht weiter tragisch.

Eine Bewerbung ging letzte Woche raus an die F&B Manager im Four Season. Er wurde mir durch eine Arbeitskollegin empfohlen, die ihn kennt. Ich bekam sogar eine Antwort innerhalb von 12 Stunden. Derzeit ist deren Roster so stark besetzt, dass sie niemanden suchen. Wenn weiterhin Interesse besteht, soll ich mich Mitte Januar nochmal melden, dann wird er schauen, was möglich ist. Klingt doch schon mal gut. Desweiteren gehen jetzt Bewerbungen raus an Hyatt, Mariott, Swiss Hotel, Hilton und an das Shang-ri-la Hotel (Oh, schreibt man das so? Man spricht es auf jeden Fall so aus, Punkt). Dort ist die Personalchefin deutschen Ursprungs und ein recht wohlhabender Österreicher, der mal Gast im Löwenbräu war, hat mir ihren Kontakt gegeben, weil er sich meiner Midlife-Crises annehmen musste und er dort ein wohl bekannter Gast ist. Well the hell, let’s see.

Ja, was gibt es sonst noch? Das Montags-200$-Buy-In-Poker-Turnier letzte Woche lief sooooo geilo feilo.. aber nicht bis zum Ende.. heul. Von 215 Teilnehmern werden 10 ausgezahlt (10. – 5. = around 1000, dann steigend bis 8700 plus APPT/Sydney Ticket, wo man dann um einen Prize-Pool von mehreren Millionen spielt). Wo scheide ich aus? 14. Platz. Grrrr. 5,5 Stunden Poker um auf einen von den wenigen undankbaren Plätzen kurz vor der 10 auszuscheiden. Letzte Hand war A/Q suited gegen KK und 44. KK gewann, da ich nach dem Pre-Flop-All-In weder Ass noch Queens noch Farbe traf. Ärgerlich. Die 200 Dollar holte ich mir dann im Cash Game Poker innerhalb von 95 Minuten wieder, da war aber das Glück größer als der Skill 🙂

Danach machte ich mich nochmal ins Löwi um Kai von der Arbeit zu holen und um ein wenig zu quatschen. Wir machten uns ins Jacksons. Fillipo, Caroline (oh Mist, heißt die wirklich so? Ich komm mit den Namen immer nicht hinterher) und der freaky Herr von und zu Eduardo waren auch da. Die Türsteher verzichten mittlerweile auf Kontrolle bei uns und geben uns stattdessen einen Handshake. Nett. An der Bar gibt’s neben verbilligten Trinkpreisen auch die eine oder andere nette Unterhaltung mit den Bardamen. Langsam klappt’s gut mim Englisch 🙂 Ich knüpfte mir dann mal die große Blonde vor nachdem sie Feierabend hatte und allein am Tresen ihr Feierabend-Trink schlürfte. Mir wurde gesagt, sie sei deutsch. Also begrüßte ich sie auch mit „Und du bist also die Deutsche hier?“ … und was ist die geilste Antwort die man darauf kriegen kann? Genau! „No, I’m not.“ „So how the bloody hell did you unterstand that straight?“ „Well, I’ve been to a German Kindergarten…. and I also unterstand „Scheiße“.. the word with the freaking B in it eventhough it’s no „b“.. it’s a „s“ or something“. Ich musste schmunzeln. Sie ist Finnin und sehr interessiert in Sprachen. Neben Muttersprache und Englisch beherrscht sie Spanisch und ein wenig Tschechisch. Deutsch versteht sie ganz gut, kann es aber kaum sprechen. Mein Finnisch reduziert sich mal gekonnt auf muuli, was sie zum Lachen brachte, weil ich nicht mal genau wusste, was es im Finnischen heißt. Sie hat’s erklärt und ich hab’s schon wieder vergessen, böser Bub 🙂 Die Unterhaltung war im Ganzen ziemlich cool. Hätte nie gedacht, dass ich durchgehend 2 Stunden Englisch reden kann, woohoooooooo! Nachdem die Zeit vergessen wurde, ging zur Erinnerung das Licht an um 4. Nun gut, Sachen packen und raus hier. Fillipo und ich verabschiedeten die beiden Mädels am Circular Quay Richtung Bondi, Kai und Edu waren schon weg. Via Taxi ging’s dann heim. Ach übrgens! Die letzten 2 Tage gab’s puren Luxus zu Hause. Ich habe gekocht! ICH! IIIIICH! Ja, genau, ich glaube ich habe das Kochen für mich entdeckt. Denn zwischen Poker und Jacksons spazierte ich noch etwas betrübt vom Turnier durch Coles (quasi Mini-Kaufland) und kaufte ein worauf ich Lust hatte: Steak! 600 Gramm. Yummi Yummi. Und wer eine längere Zeit mit guten Köchen zusammen arbeitet, kann auch irgendwann alleine sein medium Steak braten (Danke Scholzi 🙂 ).

Umgezogen bin ich nun auch noch, das 4. Mal innerhalb von 8 Wochen. Untergekommen bin ich bei Romina. Zwar teile ich mir wieder ein Zimmer, diesmal mit 2 Mädels (Romina und Paulina, Brasilianerin), aber es ist weitaus ruhiger als bei den Gunks. Und endlich mal wieder Highspeed Internet, d.h. Skype dürfte wieder rocken. Es gibt noch ein 4er Zimmer und dann schlafen noch 2 weitere in einem separaten Raum.. die Wohnung insgesamt ist recht groß, halt 2 Balkone und 2 Badezimmer. Fetzt schon. Sehr zentral gelegen am Town Hall.. 20 Minuten zu Fuß bis zur Arbeit. Dennoch wird stets weiter gesucht.. will endlich an den Strand =)

Na dann, die Sonne scheint, der Himmel protzt mit seinem blau.. ich geh mal ein Ründchen in die Stadt, den freien Tag genießen.. auf dem Programm steht shoppen, einkaufen, Kaffee trinken, James Bond schauen und Abends eine wundervolle free-for-all Kneipentour. Yummi Yummi!!





Nach 1,5 Monaten..

11 11 2008

.. das erste Mal im Wasser gewesen.. mit den Füßen!! An meinem, quasi, Privatstrand..

.. nur wo? Erstmal die Leute auf den neusten Stand bringen: Ich bin ja nun endlich umgezogen und lebe seit 8 Tagen in einem eigenen Zimmer. Laura gab mir das Zimmer, nachdem sie jetzt nach Melbourne gezogen ist. Zwar nur für 1 Monat aber 1 Monat ist 1 Monat. Eigenens Zimmer, eine riesen Lufu (Luftmatratze) so groß wie ein Dodsc01452ppelbett bildet meine Schlafunterlage, ein Wohnzimmer mit Fernseher, Küche, Bad und so weiter und so fort. How nice is that? Pretty! Die erste Nacht in diesem Zimmer war einfach nur ein Traum. Welche Ruhe man hatte.. oh man, wer in Deutschland lebt sollte glücklich mit seinem Zimmer sein, denn was hier unten in Sachen Zimmer läuft ist einfach mal unnormal. In Sachen Wohnungssuche (insofern ich denn wieder komme :D) haben sich auf jeden Fall meine Ansprüche sehr reduziert.

Jetzt wohne ich, so gesagt, nach deutschem Standard. In Drummoyne. Nordwesten von Sydney. Glaub icdsc01516h zumindest =) Mit dem Bus sind das bei guter Fahrt 15 Minuten in die Stadt, in der Rushhour fast 1 Stunde. Ein wirklich schönes Plätzchen.. flache kleine Häuser, viel Garten, viele Pflanzen (ist ja genau was für mich ne?),  Wassernähe und einfach nur Ruhe. dsc01505Klasse. Und gratis oben drauf habe ich einen klasse City View, genau auf die Skyline von Sydney. Traumhaft. An meinem freien Tag gestern bin ich hier mal spazieren gegangen um ein wenig klare Gedanken zu fassen und um einfach mal zu genießen. Wie anfangs erwähnt habe ich sogar einen Ministrang 10 Minuten von hier. Nicht umbedingt der Hammer aber es ist einfach nur schön. Ne große Runde bin ich geschlendert bevor es noch ne Runde im Birkenhead Point shoppen und einkaufen ging. Pflanzennähe und Spazierengehen? Ja, Australien verändert eben jeden 🙂

Nun ja, im Löwenbräu läuft wie immer rund. Ich bin seit 1 Woche Waiter und lasse nun 5 Tage die Woche 12-14 Stunden meine Füße auf Glühstrom laufen. Montags und Dienstag hab ich generell frei, da steht dann meist Casino im Programm. Die letzten Abende liefen sehr erfolgreich, so konnte ich im Durchschnitt dsc01492mit 340 Dollar pro Abend vergnügt aus dem Casino marschieren. Am Samstag sollte mich allerdings der absolute Schlag treffen als ich im Jacksons am Automat nach 150 Dollar Einsatz 1200 Dollar gewann. Das war soviel Geld, das wurde kurz fotographiert und sofort am nächsten Tag auf den Superaccount tranferiert, welcher unantastbar ist, bis ich es wirklich räume. Unglaubliches Gefühl. D.h. in Zukunft werd ich die Automaten auch sein lassen, weil ich bisweilen zu viel gewonnen hab, dafür dass die Chance bedeutend niedriger als 20% ist, mit Gewinn einen Automaten zu verlassen. Poker läuft soweit klasse, am gestrigen Abend habe ich glaube ich einen der besten Laydowns gemacht, die ich je hatte.

Ich spiele generell 80$ fixed Buy in. Die Blinds sind 1/2. Ich hatte Pocket 10s und vor mir gab es ein raise auf 18$. Das callte ich und noch ein weiterer Spieler. Es kam A / 10 / 4 rainbow auf dem Flop. Also perfekt für mich. Der erste checkte, ich ebenfalls, der dritte auch. Slowplay. Der Turn war ein J. Straightdraw war nun möglich. Ungut für mich aber so richtig Angst vor einer K/Q Hand hatte ich nicht. Vor mir ein Bet von 25$ callte ich, der dritte im Bunde gab die Karte ab. Der Turn brachte 4. Irgendwie war die Karte Scary. Der vor mir checkte, was mich stutzig machte. Ich musste aber setzen. Ich gab 42$ als Bet an und nach kurzem Überlegen ging der andere All-In. 120$ mehr, d.h. der Pot stieg auf knapp 240 Dollar an. Jetzt hieß es cool bleiben, rechnen, überlegen, Hand revue passieren lassen und nachdenken. Ich beantragte Zeit, d.h. ich habe 4 Minuten Zeit mich zu entscheiden. Einige Spieler standen auf, liefen herum. Ich war wie versteinert weil ich nun schon viel im Pot hatte und es ein hoher Gewinn wäre. Die möglichen Hände, die mich schlagen konnten waren Pocket 4s, Jacks oder Aces. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Gegenüber das hat, ist gering.. aber sie besteht. Pockets 4s schloß ich schnell aus. Ich dachte lange über die anderen beiden Möglichkeiten nach. Wie hätte ichs gespielt? Genauso. Ich fragte ihn am Ende meiner Zeit ob er mir die Karten zeigen würde, weil ich ein Wahnsinnsblatt folden würde. Er sagte nein. Nicht gut. Meine Zeit lief an, ich deckte die Karten auf und sagte meinen Fold an. Die anderen Spieler konnte kaum glauben was sie sahen. „I pretty sure I’m beat“ meinte ich nur. Und dann kams.. der andere drehte fairerweise seine Karten um.. Pocket Aces. Wow. Ich hatte fast 85$ in der Hand verloren, aber zu der Zeit noch genug über. Jede Menge Respekt gewinnt man durch sowas und das ist gut für die Psyche. Zumal man immer wieder auf das eine oder andere gleiche Gesicht trifft im Casino. Sehr geil. Aber wie gesagt, trotz dieser Hand ging ich noch mit 310 Gewinn vom Tisch. Klasse. Und diesen View hat man von der Raucherinsel…

dsc01551Back to Löwenbräu: Mein Job als Waiter ist cool. Ich spreche fast durchgehend Englisch am Tisch und das Trinkgeld rockt the shits fat (das hat mal einer rausgehauen, quasi Direktübersetzung von „das rockt die Scheiße fett“.. ziemlich funnybunny 🙂 ). Die Arbeitsstunden sind haarig aber anstrengend, aber so lang ich Geld zurücklegen kann, ist mir das egal. Ich bin jung und brauche das Geld :-] Nichtsdestotrotz ist mir klar geworden, dass ich nicht länger als umbedingt nötig im Löwenbräu arbeiten möchte. Ich will wieder in die Hotels oder in die Schiene Fine-Dinning. Ich suchte ein Gespräch mit Christian. Ich machte ihm klar, dass ich trotz Vertrag und Sponsorship-Angebot nur maximal 6 Monate im Löwenbräu arbeiten möchte. Das reicht um mein Englisch zu verfeinern und genug Geld als Grundlage zu schaffen für neue Wege. Und lieber 6 Monate sagen und vielleicht verlängern wenn nötig, als 1 Jahr oder 2 Jahre zu sagen und nach 6 Monaten zu kündigen. So habe ich für klare Linien im Vornherein gesorgt, da lässt es sich schon mal besser arbeiten.

Ansonsten geht alles sein Gang. Ein kleines Sparbüchschen habe ich mir mal für 5 Dollar geleistet, wo jeden Tag mindestens 5 Dollar eingeworfen werden so wie auch jedes 20 Cent Stück. Bisweilen hat sich auch mal ein Fuffi oder ein Hunni drin verirrt. Sparen ist die „in“… nicht? Auf jeden Fall ja! Ja auch zu neuen Wohnung irgendwann. Denn in 3 Wochen heisst es ja Ausziehen. Mittlerweile sind 5 Leute in der Wohnungssuche integriert.. Daniela, Thomas und Andrea (miteinander verlobt, Tschechen), Jenny und ich. Kai irgendwie auch, aber Kai hat sich schon mal ein Zimmer gesichert bei einer Frau in Bondi. Also gilt es ein Haus zu suchen, wo wir alle mit zufrieden sind. Die Ansprüche sind wie erwähnt sehr gering. Hauptsache ruhig, Strandnähe und einfach nur zum Wohlfühlen. Internet wäre auch nicht schlecht 🙂

So well.. noch ein paar Bilder zum Genießen.. das Leben hat eben auch in harten Zeiten ein paar schöne Momente parat..

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No worries.

10 11 2008

New Post is coming soon. This evening for sure.